Wer Deutsch kann, kann auch etwas Niederländisch oder Schwedisch.....

Als Interkomprehension bezeichnet man die wechselseitige Verständlichkeit von Sprachen aufgrund von Ähnlichkeiten ihrer Wortbestände und grammatischen Strukturen. Die Ähnlichkeiten der Sprachen kann man sich beim Lernen zunutze machen.

Eine gemeinsame "Ursprache",aus der sich im Laufe der Zeit verschiedene Einzelsprachen abgespalten haben, bildet den sprachgeschichtlichen Hintergrund für Ähnlichkeiten zwischen Mitgliedern der indoeuropäischen Sprachengruppe, die u.a. das heutige Englisch, Russisch, Deutsch, Italienisch, Albanisch und Griechisch ebenso wie Hindi und Persisch umfasst.

 

 

Innerhalb der indoeuropäischen Sprachengruppe lassen sich wiederum einzelne Sprachengruppen als eigene "Zweige" unterscheiden, die sich vom Proto-Indoeuropäischen ableiten. Hier differenziert man die romanische, die germanische und die slawische Sprachengruppe.

Die Sprachgruppen weisen untereinander größere Ähnlichkeiten auf. Wenn man z.B. Spanisch erlernt hat, lassen sich Grundzüge des Italienischen leicht erwerben.

Die Sprachgruppe des Germanischen hat sich um ca. 500 v. Chr. während einer langen Ablöseperiode von der gemeinsamen Ursprache getrennt (ca. 500 v. Chr.). Sie umfasst u.a. das Deutsche, Englische, Niederländische,Dänische, Schwedische, Norwegische und Isländische.

Wenn man Deutsch als Fremdsprache erlernt hat (und zumeist vorher auch schon das Englische), kann man daher auch in andere der germanischen Sprachen, z.B. Niederländisch, Dänisch oder Schwedisch, mit vergleichsweise geringem Lernaufwand "einsteigen". Natürlich handelt es sich immer noch um verschiedene Sprachen, was sich z.B. auch im Klangbild deutlich zeigt. Insbesondere für das Leseverstehen kann man aber mit schnellen Erfolgen und "Aha-Effekten" rechnen.

Literatur

Hufeisen, Britta/ Marx, Nicole (Hg.) (22014): EuroComGerm - Die sieben Siebe: Germanische Sprachen lesen lernen. Aachen: Shaker